Seit ältesten Zeiten ist das Pferd unter allen Tieren ein Gefährte des Menschen. Schon vor Jahrtausenden wurden sie in Kunstwerken oder Abbildungen in Felsen dargestellt. Das Pferd steht für Schönheit, Stärke und Freiheit. Das Sehnen des Menschen nach Natur und Leben scheint im Pferd eine ganz besondere Erfüllung zu finden.

Ihr Überleben in der Wildnis verdanken die Pferde im Wesentlichen ihrer Fähigkeit, andere Arten zu lesen, Situationen richtig einzuschätzen und darauf angepasst zu reagieren. Bis heute sind Pferde Meister der Beobachtung und der Achtsamkeit, sie erkennen kleinste Veränderungen und nehmen feinste Stimmungen wahr. Sie haben vielfältige Möglichkeiten, über ihre Körpersprache zu kommunizieren. Dies können weithin sichtbare Signale sein durch die Stellung der Ohren oder des Kopfes. Sie können aber auch über feine Veränderungen in der Gesichtsmimik zeigen, wie sie uns wahrnehmen oder wie sie sich fühlen.

Diese Fähigkeit der Pferde, ihr Gegenüber wahrzunehmen und darauf über Körpersprache zu antworten, nennt die Fachsprache «spiegeln». Das Pferd gibt uns Menschen wertvolle Erkenntnisse über unser Inneres, wie wir bei anderen ankommen oder was bestimmte Situationen in uns selber auslösen.

Ein Pferd ist aber einfach auch gross, stark und anmutig. Es kann uns mühelos tragen. Dies erlaubt uns loszulassen und bewirkt Entspannung, Geborgenheit und Sicherheit.

Pferde haben keine Vorstellung davon, was wir Menschen als «normal» bezeichnen. Deshalb begegnen sie uns ohne Vorurteile und ohne Vorbehalte. Pferde stecken Menschen nicht in eine Schublade. Sie reagieren situativ und erlauben dem Menschen somit, neue Verhaltensweisen auszuprobieren und zu festigen.

Durch die Beziehungsarbeit mit dem Pferd wird der Mensch mit allen Sinnen angesprochen. Körper, Seele und Geist werden berührt.